11 Ideale zum Lehrerverhalten
Auf ‚Buongiorno Prof‘ steht ein recht drastischer Beitrag über Lehrerfehlverhalten. Gedacht ist der Beitrag unter Anderem als Antwort auf einen Artikel im Halbtagsblog. Im Anschluss daran möchte ich versuchen, ein paar Grundgedanken zum pädagogischen Teil meiner Arbeit in Worte zu fassen. Tatsächlich finde ich es schwierig – schon während dem Schreiben war ich versucht, Teile davon zu löschen oder zu relativieren. Ein Berufsethos für Lehrer, ähnlich dem hippokratischen Eid – so etwas zu formulieren wurde immer wieder versucht, unter Anderem hier von Ellen Cochrane (absolut in keiner Verbindung zu irgendetwas: sie erwähnt auch, dass Mr. T Lehrer war). Die US-Lehrerin, Bloggerin und Lehrertrainerin Vickie A. Davis wird nicht müde zu betonen, dass Lehren ‚a noble calling‘ ist. Vielleicht ist da was dran.
1. Sei Vorbild. Spiegelneuronen zwingen Deine Schüler dazu, Dich nachzuahmen.
2. Sei respektvoll. Respektiere die Jugendlichen als Jugendliche. Sie sind keine Erwachsenen minus X.
3. Sei gerecht. Bevorzuge keinen. Grenze keinen aus.
4. Sei unterhaltsam. Gelangweilte Schüler lernen nichts. Sie sehnen sich nach dem Gong.
5. Unterrichte. Super unterhaltene Schüler, die nichts lernen, sind in der Schule am falschen Ort.
6. Denke über Schüler nach. Finde und fördere Stärken. Beseitige Missverständnisse. Erkläre immer wieder neu und anders. Motiviere die Schwächeren. Suche Lobenswertes.
7. Denke über Deinen Unterricht nach. Mit tollem Material, motivierenden Arbeitsaufträgen und modernsten Medien kann man den Schülern trotzdem unbeschreiblichen Käse beibringen.
8. Aktualisiere Dein Wissen über Fach und Methodik. Was vor fünf Jahren noch richtig war, kann heute schon widerlegt sein. Statt Overheadprojektoren gibt es jetzt Whiteboards (Schulungsmaterial für ein Hitachi-Whiteboard hier).
9. Sei alt. Deine Schüler haben Freunde in ihrem Alter.
10. Sei Lehrer. Nicht Verwalter, nicht Elternteil, nicht Kommentator, nicht Talkmaster, nicht Quizmaster, nicht Superstar, nicht Bohlen, nicht Gottschalk, nicht Jauch, nicht Oprah, nicht Ellen, nicht Marktschreier. Von allem vielleicht ein bisschen, aber mehr.
11. Höre zu. Schülern, Eltern, Kollegen, Vorgesetzten, Dritten. Auch wenn Du gern redest.
Mehr zum Selbstverständnis als Lehrer habe ich schon hier formuliert: Schultern von Riesen. Und Abschreckendes gibt es dann noch hier: Lehrerpersönlichkeit.
(Bildquelle: James Sarmiento, flickr)