Präsentationssoftware
PowerPoint-Folien sind statisch, Keynote-Präsentationen haben zu viel Text, Präsentationssoftware macht den Unterricht kaputt? Eigentlich nicht…
Eigentlich sollte es doch einfach sein: Präsentationssoftware zeigt Bilder, Texte, Tabellen und Videos und macht ein paar Geräusche – genau dann, wenn es der Vortragende will.
Wieso nur wird jeder Austausch über diese harmlosen Programme zu einer leidenschaftlichen Diskussion?
Ein toller Vortrag ist ein toller Vortrag – die Rednerin oder der Redner hat interessante Sachverhalte zu erzählen, und diese sind verständlich und begreifbar für das Publikum aufbereitet. Ob der Redner dazu Computerfolien zeigt, ein Flipchart umblättert oder auf dem Sandboden mit einem Stöckchen ein paar Bilder zur Veranschaulichung skizziert, das sollte erstmal egal sein.
Die Wahl des Präsentationsmediums und der Art des Vortrags? Wichtig, klar. Aber die Wahl hängt ab von meinen Zielen und meiner Zielgruppe.
Will ich eine fünfte Klasse vom richtigen Satzbau im Englischen überzeugen und ihnen zeigen, dass die paar Fachausdrücke aus der Grundschule dazu auch im Englischen Verwendung finden, dann nehme ich etwas Buntes, das jeder in der Klasse sehen kann. Bunte Bilder, bunte Kreide, bunte PowerPoint-Folien. Will ich im Kollegenkreis eine methodische Idee verbreiten, dann skizziere ich auf ein Flipchart.
Die Entscheidung wird nicht besser, wenn ich mir irgendwleche Dogmen auferlege: Eine Präsentation muss…
– auf jeder Folie zwei Bilder haben
– immer weniger als 40 Wörter pro Folie aufweisen
– alle zwei Minuten ein neues Bild zeigen
– Genauso gemacht werden wie die Apple-Leute das auf ihren Keynotes vormachen
Stimmt doch alles gar nicht. Einen Zweck muss die Präsentation erfüllen. Dann kann man die Qualität einer Präsentation auf einmal ganz einfach beurteilen: Ist sie nützlich – ja oder nein?
Andere Bürosoftware hat diese Rechtfertigungsprobleme nicht mehr – über Textverarbeitung und Tabellenkalkulation streitet niemand heutzutage… Okay, vielleicht gibt es irgendwo noch einen eisernen Schreibmaschinenliebhaberverein, aber die haben im Zweifel keine Webseite und sind damit dem Untergang geweiht.