5 Missverständnisse über KI im Unterricht


KI ist in aller Munde – aber in Lehrerzimmern oft noch mit Unsicherheit, Skepsis oder Mythen verbunden. Hier sind fünf typische Missverständnisse, die ich in Gesprächen immer wieder höre – und warum sie so nicht stimmen.

1. „KI macht Lehrer:innen überflüssig“
Nein. KI kann unterstützen, aber niemals die Beziehung und das pädagogische Gespür ersetzen. Wie ich schon ein paar Mal geschrieben habe: Für gute Momente im Unterricht reicht als Medium ein/e Lehrer:in mit seiner/ihrer Stimme.

2. „KI ist zu kompliziert“
Viele Tools sind inzwischen so einfach, dass man sie sofort einsetzen kann, ohne Vorkenntnisse. Eigentlich reicht sogar ein Tool und etwas Geduld beim Prompten.

3. „KI bedeutet Schummeln“
Richtig eingesetzt, bedeutet KI: produktiver lernen, kreativer arbeiten. Es geht um Kompetenzen, nicht um Copy & Paste. Das Finden von schnellen Lösungswegen ist tatsächlich das, was in der Schule gelernt werden soll. Und das Überprüfen, ob die schnelle Lösung auch richtig ist. Dafür braucht es dann wieder die ganzen Bildungsinhalte; einen ganz neuen, superschnellen Weg gibt es also trotz KI wohl eher nicht.

4. „KI ist unethisch“
Ethik-Fragen sind wichtig, aber Verbote helfen nicht. Besser: Kompetenzen vermitteln, wie man KI verantwortungsvoll nutzt.

5. „KI frisst nur Zeit“
Das Gegenteil könnt auch wahr sein: Richtig angewandt spart KI Zeit bei Vorbereitung und Feedback. Am Ende des Tages, das wissen alle Praktiker:innen, ist sowieso immer zu wenig Zeit für alles da. Ganz egal, ob man die Vorbereitung mit Basteln, mit Recherche, Listen, KI, oder dem Lesen von Alternativtexten verbringt: Die Vorbereitung von Unterricht dauert immer so lange, wie Zeit ist.

Fazit:
Statt sich von Mythen bremsen zu lassen, sollten Schulen KI aktiv erkunden. Denn wer KI ignoriert, verliert neben etwas Zeit auch Glaubwürdigkeit gegenüber den Schülern und verspielt letztlich Chancen für gute Bildung.